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Schlau nachgefragt: Interview mit Dr. Karsten Rinke, Leiter Department Seenforschung (UFZ)

1. Was bedeutet Klimawandel für Sie persönlich?
Klimawandel ist mehr als ein paar Grad wärmeres Wetter. Bei dem Wort Klimawandel denke ich an neue Tiere und Pflanzen und das Verschwinden bekannter Arten in meiner Umgebung, mir fallen die Wetterextreme ein, z.B. die sommerlichen Hitzewellen und Wärmeeinbrüche im Winter und ich bekomme Sorgen um den Frieden. Wir leben nach wie vor in einer klimatisch begünstigten Region unseres Planeten. Was sollen die Menschen machen, die durch Wasserknappheit und Meeresspiegelanstieg ihre Lebensgrundlage verlieren? Letztlich werden auch die Probleme des Klimawandels globalisiert… In unserer wissenschaftlichen Arbeit als Ökologen sehen wir die Effekte des Klimawandels sehr deutlich. Da gibt es nichts mehr schön zu reden. Unsere Umwelt verändert sich und der Klimawandel ist ein neuer und nachhaltiger Stressor für die Ökosysteme. Allerdings können sich unsere Ökosysteme auch daran anpassen – ich befürchte sogar etwas besser als wir es können werden…

2. Was glauben Sie, können wir Magdeburger für eine gesunde Umwelt beitragen?
Der Begriff „Unsere Umwelt“ impliziert ja bereits den lokalen Bezug: Die Magdeburger können viel für „Ihre Umwelt“ tun: Das fängt beim Aufessen an – jedes Nahrungsmittel, das ungenutzt in den Müll wandert, hat unnötige Ackerfläche und Energie verbraucht. Wussten Sie dass die Deutschen ungefähr ein Drittel ihrer Lebensmittel in den Müll schmeißen? Jeder kann versuchen, seinen Energieverbrauch und seine Müllproduktion zu minimieren. Wer ein eigenes Fleckchen Erde hat, kann dort für Vielfalt und Lebensräume sorgen. Die Magdeburger haben es ja eigentlich gut – mit der Elbe, dem Stadtpark und attraktiven Naturräumen in der näheren Umgebung haben wir eine tolle Umwelt. Ich finde, wir sollten unseren Kindern die Werte dieser Umwelt vermitteln. Das kann doch jeder unterstützen!

3. Was bietet das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung zum diesjährigen Schwerpunktthema „Unsere Umwelt - Nachhaltige Ideen für morgen“?
Jedes Jahr lockt das UFZ-Programm zur Langen Nacht der Wissenschaft viele Besucher an den Wissenschaftshafen. Besucher haben die Möglichkeit mit uns Wissenschaftlern direkt ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr werden wir u. a. unsere High-Tech-Boje vorstellen, die zur (Fern-)Überwachung der Wasserqualität zum Einsatz kommt. Wir zeigen, was solch eine Forschungsboje alles können muss. Denn auf dem Wasser sind weder Steckdosen noch Netzwerktechnik vorhanden. Wir haben dafür eine anspruchsvolle Sensorik mit raffiniertem Energiemanagement, ausgeklügelter Informationsverarbeitung und einer Selbstreinigungsfunktion entwickelt.

4. Worauf freuen Sie sich bei der 12. Langen Nacht der Wissenschaft?

Auf viele interessierte Bürger im Wissenschaftshafen!